Diplomarbeit im Senegal

Also, vom 22.10. bis 19.12. sind die Melli und ich im Senegal um dort die Vorarbeit für unsere Diplomarbeit(en) zu leisten. Der Plan bisher: drei Wochen einleben und dann fünf Wochen in dem Projekt Diambars verbringen. Interviews, "teilnehmend beobachten", Infos sammeln usw. Was das dann im speziellen bedeutet erfahrt ihr hier...

Freitag, Juni 04, 2021

Fw: Einreise ist angemeldet


 
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Heiko May
Dorfstr. 17
83134 Prutting
www.heiko-may.de
www.ecuador-connection.org
 
 
Gesendet: Montag, 24. Mai 2021 um 23:04 Uhr
Von: "Heiko May" <heiko-may@web.de>
An: "Janey" <info@dogs-connection.de>
Betreff: Einreise ist angemeldet
 

Von: "EU-PLF - euplf.eu" <no-reply@euplf.eu>
Gesendet: 24. Mai 2021 23:02:15 MESZ
An: heiko-may@web.de
Betreff: Wichtig: Ihr PLF-Dokument für Ihre bevorstehende Reise

Dear Liebe/r Reisende/r Herr HEIKO MAY,

Vielen Dank, dass Sie das Passagier-Lokalisierungs-Formular vor Ihrer Reise ausgefüllt haben. Wir bedanken uns für Ihre Kooperation.

Wichtig: Bitte führen Sie das PLF-Dokument auf Ihrer Reise mit sich, entweder in elektronischer oder in ausgedruckter Form.

Als Referenz haben Sie angegeben:



Vorname: HEIKO
Nachname: MAY
Reisepass- oder Personalausweisnummer:

Datum der Einreichung 2021-05-24T21:02:07.497060Z
Datum der geplanten Ankunft 2021-06-05T15:00:00Z

Sie können Ihr PLF-Dokument im PDF-Format herunterladen, indem Sie auf diese URL klicken und 'Download PDF' auswählen
https://app.euplf.eu/#/render/rcquDKp8qutcD19JJMsXekB54ljdmY9AD0FqAdHhdtj0GdZTFexvjVJytaK2Df1sHSk730grOWVzaIvR

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EU dPLF
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Montag, Dezember 04, 2006

Nachtrag, 6.11.06, Tamba – Georgetown

Fotos von Gambia: Hier klicken
Die Übersichtskarte der Tour gibt's hier

Montag, 06.11.2006

Am nächsten Tag ging`s -wie immer im sept place- gen Gambia. Von Touba nach Georgetown, mit diversen Zwischenstopps.

„ diverse Zwischenstopps“ heißt, dass es eigentlich ziemlich umständlich war dorthin zu gelangen . . .
Direkte Verbindung gab`s keine, wer will denn auch schon „hintenrum“ nach Gambia, wo eh nix los ist. Lonely Planet und der sept-place Fahrer rieten uns nach Velingara zu fahren und dort umzusteigen Richtung Gambia. In Velingara kamen wir wieder mal an der falschen Haltestelle raus, dort wo man nur Taxis für die komplette Fahrt zu überteuerten Preisen kaufen konnte.
Es dauerte etwas, aber wenn man lange genug mit ihnen diskutiert kommen immer mehr und mehr Leute dazu, bis irgendwann der normale Preis feststeht, da wir nicht gleich beim ersten für 20000 CFA ein Taxi mieten wollten. Man sagte uns dann, dass es noch eine anderen „Bahnhof“ gäbe, von wo es weitere Verbindungen nach Gambia gibt. Wir ließen uns dorthin fahren, um gleich mit dem nächsten über den Preis zu streiten (den Teil übernahm Anne meistens, mit ihren Französischkenntnissen konnte sie da bei weitem besser argumentieren…).
Es ging hin und her und irgendwann einigten wir uns auf 10000 zu dritt, aber doch für das ganze Taxi, da es ohnehin nicht voll werden würde. Nachdem wir das Geld gezahlt hatten fragte er uns, ob wir nicht noch zwei weitere mitnehmen wollen, die würden uns aber nur jeweils 1000 geben können … also gut, besser als nix. Im Endeffekt zahlten wir 8000 CFA, knapp 13 Euro . . . und jetzt wird sich wahrscheinlich jeder der dies in Deutschland liest fragen, wieso zum Teufel wir uns so viel Stress machen um statt acht nur vier Euro pro Person zu zahlen . . . was in München nicht mal zwei U-Bahn Fahrten gleich kommt. Tja. Hmm. Keine Ahnung. Vielleicht weil’s eben doch einen Unterschied macht.
Der Rest lief Problemlos, über Sandpiste zur Grenze, Ausreisstempel Senegal, ein Stück weiter Einreisestempel Gambia und noch ein Stück bis Basse Santa Su, dem ersten Ort hinter der Grenze.
Dort mussten wir noch Geld wechseln, Dalasi heist die Währung, und zwischen hier und Farafenni (gute hundert Kilometer) gibt es sonst keine Bank mehr die das macht. An „Geldautomaten“ braucht man im Hinterland von Gambia gar nicht erst zu denken. So viel High Tech gibt`s nur in Banjul, der Hauptstadt am Meer. Dort wo auch die meisten Touristen sind.

Leider mussten wir in … eine Stunde warten, bis die Bank öffnete, brauchten ja noch Dalasis, und in Georgetown gibt’s keine Bank.
Der Bankbeamte war der wohl langsamste Mensch, der mir im Leben je untergekommen ist! Und wenn dann noch jeder Schein einzeln auf Echtheit überprüft wird…
Zu allem Überfluss war das auch noch die erste Stadt, die ich je erlebt habe, in der man Kekse nicht mal kannte.
Mit einem 5 cm dicken Packen abgegriffener Geldscheine im Gepäck, gings im- wie immer berstend vollen- Minibus Richtung Fährhafen.


Nachdem wir – mit Geld – in einem dieser weißen Minibusse Richtung Georgetown saßen war ich erstmal zufrieden und beruhigt. Viel konnte nicht mehr schief gehen. Die anderen Mitfahrer müssen auch auf die Insel, also wird die Fähre schon noch fahren, dachte ich mir. Im schlimmsten Fall verbringen wir die Nacht im Gebüsch unter dem Moskitonetz. Vielleicht lag’s ja auch an dem Faultier-Bankbeamten, dass das Land/die Leute bei mir einen sehr friedlich/freundlich/ruhigen Eindruck hinterließen.


Dort kamen wir dann, ob der Verzögerungen bei Dunkelheit an. Auf der Fähre wurden wir von –meiner und Annes Meinung nach- Monsterviechern attackiert.


Bei der „Fähre“ (…man darf sich dass alles nicht so groß vorstellen. Es war eher ein Fährchen, mit Platz für drei oder vier Autos . . . Metallfloß mit Motor würde besser passen) war`s schon dunkel, halbacht ca. Wir packten die Sachen und gingen aus dem Minibus in Richtung Motorgeräusch, dort wo der Buskassierer uns deutete. Stockfinster, Lampen gab`s keine außer der kleinen Stirnlampe die ich zum Glück griffbereit im Rucksack hatte. Wir gingen auf den Steg am Fluss und merkten dann erst, dass dies bereits die Fähre war. Melli bat mich ihr die Kleidertüte aus dem Rucksack zu geben. Das verwunderte mich etwas, der Fluss war schließlich keine 30 Meter breit. Man konnte die Lichter am anderen Ufer recht deutlich sehen. Aber gut, ich dachte mir im ärmellosen Top sind die umherfliegenden Mücken, Käfer, was auch immer das war noch unangenehmer als für mich im T-Shirt.
Während sie und Anne sich einpackten machte ich dem besoffenen Fährmann klar, dass ich ihm nicht mehr als die üblichen 15 Dalasi pro Person zahlen würde, und auch dass ich nicht gewillt war ihm eine meiner zwei „Schwestern“ zu verkaufen . . . Die Überfahrt dauerte keine zwei Minuten, meine Schwestern waren noch mit Anziehen beschäftigt, also zahlte ich für alle und wartete . . . alle waren von der Fähre runter, nur die zwei zogen im Halbunkel der wenigen Taschenlampen ihre Schuhe und Socken an . . . der Fährmann musste schon gegensteuern um von der Strömung nicht abgetrieben zu werden doch die zwei ließen sich davon nicht stören. Sie hatten noch nicht einmal gemerkt, dass wir längst da waren, als ich die Taschen vom Boden nahm und sie aufforderte sich doch etwas zu beeilen.


Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten, was ich in meiner „ich muss JETZT sofort lange Klamotten anziehen“- Aktion gar nicht gepeilt hab und wir kamen schneller als schon befürchtet, in einem sehr schönen Campment an, wo wir für unsere Strapazen mit einem leckeren Buffet und Djembe- Tanz- Einlagen entschädigt wurden. Dann nur noch diverse Mitbewohner, Kröten, Käferli usw. aus dem Zimmer entfernt und schlafen!