Diplomarbeit im Senegal

Also, vom 22.10. bis 19.12. sind die Melli und ich im Senegal um dort die Vorarbeit für unsere Diplomarbeit(en) zu leisten. Der Plan bisher: drei Wochen einleben und dann fünf Wochen in dem Projekt Diambars verbringen. Interviews, "teilnehmend beobachten", Infos sammeln usw. Was das dann im speziellen bedeutet erfahrt ihr hier...

Dienstag, November 14, 2006

Nachtrag – Bei Anne in Thiès


03.11.2006

Es geht auch ohne fließendes Wasser. Das merkten wir in Annes Zuhause, dort gibt´s nämlich keins. Mit leichter Verspätung kamen wir Donnerstag nachmittags in Thiès, der zweitgrößten Stadt Senegals an. Der Kühler unseres Sept-place (alte 507er Peugots, die noch eine dritte Rückbank eingebaut haben und Platz für sieben Mitfahrer bieten) hatte wohl ein paar Löcher. Die mussten unterwegs in einer Dorfwerkstatt geflickt werden. Wie der Fahrer das festgestellt hatte ist mir allerdings ein Rätsel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Temperaturanzeige funktionierte. Die Tachonadel zumindest zeigte schon im Stehen auf 110 km/h . . .

Bei Anne verbrachten wir zwei gemütliche Tage in ihrer Gastfamilie, die uns sehr freundlich empfing. Wie viele dort genau wohnen war nicht ganz klar, ständig kamen und gingen neue Leute. Sie hat dort ihr eigenes Zimmer in dem wir auch untergebracht wurden.

Bei den Mahlzeiten wird traditionell von einer großen Platte gelöffelt (gute Idee für Studenten WGs). Wir bekamen eine extra, sonst wär´s auch zu voll geworden. Danach sitzt man noch rum, sieht Fernseh oder unterhält sich mit der Familie. Und das wär dann auch schon alles, was man Abends unternehmen kann. Für uns war´s ´ne Superabwechslung, aber man kann verstehen, dass das auf die Dauer – Anne bleibt drei Monate – etwas eintönig wird, so nett die Familie auch ist.

Nach einer ventilatorlosen 30° Nacht gingen wir Freitag morgens zu Annes Arbeitsstätte, einer privaten Schuleinrichtung mit dem schönen Namen Kotti Kotti, Jolli Jolli. Es gibt mehrere Vor- und zwei oder drei richtige Schulklassen. Sie half bei den fünf bis sechsjährigen mit. Die sind zwar süß, sprechen aber alle nur Wolof und kein Französisch, so dass die Einsatzmöglichkeiten für Anne hier auch etwas begrenzt sind. Eine Unterhaltung ist nur mit den Lehrern möglich. Eine Stunde lang war das ganz nett, wurde dann aber auch bald langweilig, so dass wir die restlichen drei Stunden lieber im Gartenstuhl unter dem Baum verbrachten.





Nachmittags wurde der Plan für die große Reise geschmiedet . . . dass nicht alles wie geplant laufen würde war klar, schließlich sind wir ja in Afrika. . .

Erstes Ziel: Touba, die heilige Stadt.