Diplomarbeit im Senegal

Also, vom 22.10. bis 19.12. sind die Melli und ich im Senegal um dort die Vorarbeit für unsere Diplomarbeit(en) zu leisten. Der Plan bisher: drei Wochen einleben und dann fünf Wochen in dem Projekt Diambars verbringen. Interviews, "teilnehmend beobachten", Infos sammeln usw. Was das dann im speziellen bedeutet erfahrt ihr hier...

Donnerstag, November 16, 2006

Diambars – die ersten Tage

Die Fotos dazu:

https://fotoalbum.web.de/gast/heiko-may/Senegal_06

Sieben mal die Woche Training, Unterricht von 09 bis 12:30 und 14:30 bis 16:30, Hausaufgabenbetreuung von 20:30 bis 21:30, Zapfenstreich um viertel nach Zehn. So schaut´s aus hier.

Einfach wird´s den 85 Jungs nicht gemacht. Das Training ist Montag bis Freitag von 17 bis 19 Uhr, Dienstag und Mittwoch zusätzlich von 06:30 bis 08 Uhr. Spiele finden an den Wochenenden statt. Fünf Mannschaften gibt´s und dazu jeweils ein Trainer, sowie noch einen Torwarttrainer. Die jüngsten sind dreizehn, die ältesten17. Mit 18 Jahren müssen sie das Institut Diambars verlassen. Was danach kommt ist für die meisten schon klar: „… irgendwo in Spanien oder Frankreich in einer Mannschaft spielen …“.

Das Ziel von Diambars ist es aber, ihnen auch eine gute Ausbildung zu ermöglichen („Champions in football and life“), falls der Traum von der Fußballerkarriere nicht so läuft wie geplant. Meiner Ansicht nach sehen das Training und die Spiele dabei schon ziemlich professionell aus. Das Spiel ist sehr schnell, die Pässe kommen an und werden von den meisten ohne Probleme sehr gut angenommen und immerzu wird mit dem Ball getrickst. Dass sie dabei auf einem staubigen Sandplatz spielen und der Ball immer mal wieder über die Steine holpert scheint ihnen schon nichts mehr auszumachen.

Dennoch ist klar, dass nicht jeder ein Fußballstar werden kann. Die von Diambars anvisierte Quote liegt bei etwa 30 Prozent. Die Schulausbildung die sie hier erhalten lässt ihnen auf jeden Fall noch viele andere Möglichkeiten offen. Anders als in den meisten Schulen im Senegal, die Klassen mit 50 oder 70 Kindern haben, liegt der Durchschnitt hier bei acht oder neun. Die größte hat 18, die kleinste 4 Schüler.

Obwohl das Projekt erst seit drei Jahren existiert und immer noch im Aufbau ist hat es sich schon bei vielen Organisationen einen Namen gemacht. Es gibt Austauschprogramme mit Frankreich, Spanien und Norwegen, wo jedes Jahr Turniere stattfinden. Adidas ist einer der Hauptsponsoren, was man vor allem an der Kleidung der Kids merkt. Trainingssachen sind obligatorisch, mal in Blau, mal in Rot oder Grau.

Derzeit findet eine Trainerfortbildung statt an der 25 Trainer aus ganz Senegal teilnehmen. Viele davon haben selber eine Fußballschule. Geleitet wird das ganze von Rupp Klein vom niederländischen Fußballbund in Zusammenarbeit mit der Mathare Youth Sports Association (www.mysakenya.org). Deren Mannschaft hat bei der streetfootball WM in Berlin dieses Jahres den ersten Platz erlangt und gegen das Diambars Team im Halbfinale gewonnen.

Viele bekannte Fußballgrößen unterstützen das Projekt ebenfalls, Patrick Viera war schon hier und heute Mittag kam Bernard Lamar an, der auch einer der drei Chefs von Diambars ist.

Wir sehen uns diese Woche erstmal alle Klassen an, machen fleißig Notizen, überlegen uns wen man wann was fragt und sind ständig damit beschäftigt neue Leute kennen zu lernen. Am Wochenende können wir hoffentlich beim Spiel zusehen und nächste Woche geht´s dann bald mit den Interviews der Direktion, bzw. der Trainer und Lehrer los.

1 Comments:

  • At 24 November, 2006 12:46, Anonymous Anonym said…

    Hi Heiko,

    hoff euch gehts gut soweit.
    Sehr beeindruckende Impressionen und Bilder.
    Lasst es euch noch gut gehen!
    Grüß Melli von mir.
    Bis ganz bald,
    hier in Muc. hat der Sommer gerade wieder einzug, nicht ganz so wie bei euch, aber so 18 Grad schon...
    Hasta pronto tio,

    Tobi

     

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